Die niedersächsischen berufsbildenden Schulen in Zahlen
Mit der vorliegenden Neuauflage der Broschüre „Die niedersächsischen berufsbildenden Schulen in Zahlen“ werden die Zahlen und Vergleichswerte zum Stichtag der Erhebung 15.11.2024 (Schuljahr 2024/2025) für die öffentlichen berufsbildenden Schulen sowie die berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft fortgeschrieben.
Die ermittelten Daten geben im Wesentlichen Auskunft über das aktuelle Schuljahr. Aus dem Vergleich der Werte vorangegangener Jahre und den zum Teil prognostischen Erwartungen für die Zukunft lassen sich aufschlussreiche Erkenntnisse über die Entwicklung in den einzelnen Bereichen der berufsbildenden Schulen ableiten.
Wie auch bereits im Vorjahr wurden in dieser Broschüre Daten zu den Abgängern aus den einzelnen Schulformen des vorherigen Schuljahres aufgenommen. Die Zahlen ergeben ein umfassendes Bild zur erfolgreichen Arbeit an den verschiedenen Schulformen des berufsbildenden Bereichs. Um eine erhöhte Aussagekraft zu erhalten, werden zusätzlich summarisch die Daten der vorhergehenden Jahre in einer weiteren Tabelle dargestellt.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Zahlen der Schulen in freier Trägerschaft nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre zu vergleichen sind, da die Schülerinnen und Schüler in den neu geregelten Pflegeberufen zur Vermeidung von Doppelzählungen nicht mehr in diesen Zahlen enthalten sind; die Erfassung erfolgt ausschließlich über den Pflegefond. Im Statistikteil dieser Broschüre werden diese Zahlen ergänzend gesondert ausgewiesen.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an öffentlichen berufsbildenden Schulen und an berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft lag im Schuljahr 2024/2025 bei 233.453 (im Vorjahr: 235.149). Der größte Teil von ihnen (220.073; im Vorjahr: 221.493) wird an den öffentlichen berufsbildenden Schulen beschult; dies entspricht einem Rückgang um rd. 0,6 % (im Vorjahr: Rückgang um rd. 0,6 %). 135.850 Schülerinnen und Schüler (ca. 61,7 %; im Vorjahr 136.752 entsprechend ca. 61,7 %) besuchen dort die Berufsschule und ca. 38,3 % Schülerinnen und Schüler (Vorjahr: 38,3 %) vollzeitschulische Bildungsgänge. Hierbei bilden die beruflichen Gymnasien mit 16.866 (im Vorjahr: 17.774) Schülerinnen und Schülern weiterhin den größten Bildungsgang, wenn auch mit überproportional rückläufiger Tendenz (rd. -5,1 %).
In der Berufsschule ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler weiterhin rückläufig (- 902), allerdings bewegt sich der Rückgang – wie auch bereits im Vorjahr – auf dem durchschnittlichen Niveau aller Bildungsgänge. Eine Prognose wird weiterhin u. a. durch die Unsicherheiten bezüglich der Anzahl geflüchteter junger Menschen erschwert; eine valide Berücksichtigung ist aus naheliegenden Gründen nicht möglich.
Das Niedersächsische Kultusministerium hat in der jüngeren Vergangenheit erhebliche Anstrengungen unternommen, um für junge Flüchtlinge entsprechend qualifizierte Angebote auch im berufsbildenden Bereich vorzuhalten. Nach dem Auslaufen des Schulversuchs SPRINT/SPRINT-dual wurden die wesentlichen Elemente des Schulversuchs in die neu konzipierte Berufseinstiegsschule (BES) übernommen. Die erfolgreiche Integrationsarbeit wird so im Regelschulsystem fortgesetzt. In dieser Schulform werden im laufenden Schuljahr 14.276 Schülerinnen und Schüler unterrichtet (im Vorjahr 12.705), was eine Zunahme um rd. 12,4 % darstellt. Den berufsbildenden Schulen werden hier aufgrund der herausfordernden Aufgaben zur Integration dieser jungen Menschen in die Gesellschaft und Arbeitswelt umfangreiche Lehrkräftesollstunden zur Verfügung gestellt. Der Aufwuchs an Schülerinnen und Schülern wirkt sich entsprechend auf die Unterrichtsversorgung aus.
Der Wert der Unterrichtsversorgung der öffentlichen berufsbildenden Schulen lag zum Stichtag der Erhebung bei 92,9 % und damit auf dem Wert des Vorjahres. Damit wird der generelle positive Trend der Vorjahre bestätigt.
Aufgrund einer nunmehr auf Basis der 15. koordinierten Bevölkerungsprognose neu erstellten Prognose bezüglich der Anzahl an Schülerinnen und Schülern an den berufsbildenden Schulen ist von einer Stabilisierung dieser Zahlen in den kommenden vier Jahren auszugehen. Neben einer neuen Datenbasis wurde nunmehr auch von einer starken Zuwanderungsquote ausgegangen, was sich real auch in der Entwicklung der Berufseinstiegsschule gezeigt hat (s. o.).
Seit 2011 sind die öffentlichen berufsbildenden Schulen Regionale Kompetenzzentren. Die Schulen entscheiden unter Beachtung der haushaltsrechtlichen Vorgaben eigenverantwortlich über die zur Deckung des fachrichtungs- und fächerspezifischen Bedarfs notwendigen Stellenausschreibungen, um für die Qualitätsentwicklung an der Schule Sorge zu tragen. Im Haushaltsjahr 2024 wurden durch die Schulen 421 Neueinstellungen realisiert; die Anzahl der pensionierten Lehrkräfte konnte damit erneut überkompensiert werden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Einstellungsergebnisse der vergangenen Haushaltsjahre:
Haushaltsjahr |
Neu eingestellte Theorielehrkräfte
|
Neu eingestellte Fachpraxislehrkräfte
|
Neueinstellungen insgesamt
|
2014
|
493 |
53 |
546 |
2015 |
460 |
51 |
511 |
2016 |
434 |
46 |
480 |
2017 |
458 |
78 |
536 |
2018 |
480 |
66 |
546 |
2019 |
351 |
51 |
402 |
2020 |
451 |
47 |
498 |
2021 |
436 |
30 |
466 |
2022 |
417 |
53 |
470 |
2023 |
411
|
60 |
471 |
2024 |
375 |
46 |
421 |
Die Möglichkeiten für Neueinstellungen im Jahr 2025 bewegen sich auf dem Niveau des vorherigen Haushaltsjahres, so dass die quantitative und qualitative Unterrichtsversorgung im Bereich der öffentlichen berufsbildenden Schulen perspektivisch gesichert ist.
In der Broschüre sind im Folgenden die Zahlen und Statistiken zu den verschiedenen Bereichen des berufsbildenden Bereichs dargestellt, welche häufig im Zusammenhang mit den berufsbildenden Schulen angefordert werden. Bei der Bewertung der Statistiken sind die Anmerkungen und Fußnoten in den einzelnen Tabellen zu beachten. Sie liefern hilfreiche Hinweise auf das Zustandekommen und die Bedeutung der einzelnen Zahlenwerte. Sollten sich weitere Fragen zum Hintergrund der Statistiken ergeben, wenden Sie sich bitte an Referat 42 des Niedersächsische Kultusministerium, das hierzu gern nähere Auskünfte gibt.
Schulspezifische Daten erhalten Sie darüber hinaus hier: https://karten.nibis.de.